Habe ich was am Kopf?

In diesem Video sprechen wir über die Symptome von Hypochondrie und was du tun kannst, um sie zu behandeln. Wir besprechen auch, wie Schwindel, Panik und Benommenheitsgefühl mit Hypochondrie in Zusammenhang stehen. Wenn du dich fragst, ob du an Hypochondrie leidest, dann schau dir dieses Video an!

In diesem Video sprechen wir über die Symptome von Hypochondrie und was du tun kannst, um sie zu behandeln. Wir besprechen auch, wie Schwindel, Panik und Benommenheitsgefühl mit Hypochondrie in Zusammenhang stehen. Wenn du dich fragst, ob du an Hypochondrie leidest, dann schau dir dieses Video an!

Ein Zuschauer hat einen Kommentar geschrieben: Ich leide seit drei Jahren unter Benommenheit. Nicht direkt Schwindel, aber manchmal das Gefühl, als wäre der Kopf schwer und manchmal, als ob die Augen den Schwindel auslösen. Und Nackenschmerzen hat der Betroffene seit Jahren. Kein Arzt hat etwas gefunden, ich bin am Verzweifeln. Vielleicht kannst Du etwas dazu sagen. Das mache ich gerne.

Wir haben hier den Fall bei einem Betroffenen, der schon seit längerer Zeit Beschwerden hat, was bei vielen Menschen beobachtbar ist. Der Zuschauer erlebt Benommenheitsgefühle, die nicht klar abgrenzbar sind - hier müssen wir achtsam sein: Häufig fallen die Begriffe Derealisation und Depersonalisation. Es handelt sich aber meist nicht um eine Derealisation oder Depersonalisation, welche psychiatrisch relevant ist, sondern um Zustände, die vor allem mit Benommenheitszuständen verbunden sind.

Eine solche Benommenheit entsteht häufig aufgrund der Ausschüttung von Stresshormonen, was zu einem leichten Zusammenziehen der blutzuführenden Gefäße führt, was man als Vasokonstriktion bezeichnet. Dies kann zu einer leichten Unterversorgung mit Sauerstoff führen, welches die typischen Symptome von Benommenheit, Schwindel und Derealisation erzeugen. Es kann auch zu einer leichten Hyperventilation kommen, was auch zu einer Vasokonstriktion der Gefäße führen kann.

Viele Symptome, die der Betroffene schildert, sind erklärbar. Hier das Gefühl, als wäre der Kopf schwer und manchmal als ob Augen den Schwindel auslösen. Einige Betroffene entwickeln nun Ängste, dass eine ernsthafte Erkrankung zu den Symptomen führt, wie z.B. ein Hirntumor.

Ein Hirntumor macht in der Frühphase keine Kopfschmerzen, weil unser Gehirn keine Schmerzen oder auch Druck wahrnehmen kann. Wenn ein Tumor vorliegt und wächst, kann es zu Symptomen wie unstillbaren Erbrechen und massiven Schwindelanfällen kommen - das entspricht aber nicht den Symptomen, welche der Zuschauer angegeben hat.

Ich habe im Rettungsdienst einmal eine Patientin gefahren, die einen weit fortgeschrittenen Hirntumor hatte, was in einer niedergelassenen Praxis diagnostiziert worden war. Die Patientin selber hatte darüber noch nichts erfahren. Sie war relativ alt und musste sich durchweg übergeben.

Das ist jetzt also definitiv nicht der Schwindel, über den wir hier reden. Das ist nicht diese Benommenheit oder das Unwohlsein, über das wir hier sprechen. Ein Hirntumor macht auch typischerweise keinen Schwankschwindel oder den oft erlebten Unsicherheitschwindel.

Der Zuschauer beschreibt einen Phänomen mit seinen Augen - Unsere Augen und Schwindel sind eng miteinander verbunden. Vielleicht kennst das Phänomen: Du fährst als Beifahrer im Auto, es geht um Kurven, du versuchst was zu lesen und denkst im nächsten Moment: Ja, vielleicht bleiben wir besser stehen und ich lese weiter oder ich lese vielleicht auch nicht mehr weiter, bleiben aber am fahren. Wenn unsere Augen keine Bewegung wahrnehmen, unser Gleichgewichtsorgan aber schon, können Schwindel und Übelkeit die Folge sein.

Der Zuschauer beschreibt zusätzlich ja auch Nackenschmerzen in der Vorgeschichte. Probleme und Schmerzen im Rücken oder auch im Nacken sind sehr weit verbreitet - fast jeder Mensch hatte hier schon einmal Beschwerden.

Viele Menschen können dabei auch ihre Wirbel in Rücken- und Nackenbereich knacken lassen. Für die Wahrnehmung als belastende Symptome spielen grundsätzlich auch Bewertungsmuster eine entscheidende Rolle: Wir können bei uns Phänomene spüren oder beobachten, die aber eigentlich gar keine relevante Bedeutung für unseren Organismus spielen - sie sind kein Hinweis auf ein wirkliches Problem, sondern einfach nur wie ein Motor vom Auto, den wir starten, damit irgendwohin fahren, und der Motor sich dann erwärmt.

Genau wie diese Betriebswärme erzeugt auch unser Körper Phänomene, die wir dann als belastende Symptome fehlinterpretieren. Also das Auto wird bei Benutzung warm, unser Körper hat bei seiner Benutzung Erscheinungen, die mit Belastung einhergehen. Wenn ich z.B. den ganzen Tag vor dem Rechner sitze, belaste ich damit oft meine Muskulatur im Nacken und werde des öfteren an Schmerzen leiden.

Ihr müsste dabei eine wichtige Sache bedenken: In der heutigen Zeit sind wir weit weniger mit unserem Körper unterwegs, als das evolutionsbiologisch eigentlich gedacht ist. Wir entspannen viel zu selten. Wir arbeiten aber auch in der heutigen Zeit viel zu selten so, wie es unser Körper eigentlich braucht. Und hier ist der Befund von Nackenschmerzen daher kein klarer Hinweis in eine bestimmte Richtung der Grunderkrankung oder Grundstörung.

Es ist ein relativ typischer Befund, der einfach bei so gut wie jedem Patienten auftritt, hier aber ein typisches Phänomen darstellt, dass man als Betroffener dieser Symptomatik eine besondere Bedeutung zuschreibt. Und hier kommt deshalb noch einmal die wichtige Frage ins Spiel: Wie schreiben wir Dingen eigentlich Bedeutung zu?

Wie ich eingangs schon angedeutet habe findet man bei Patienten mit diesen diffusen Symptomen in den meisten Fällen keine klaren Auslöser für die Beschwerden. Und wenn der eine Facharzt in seiner Fachdisziplin nichts findet, verweist er an den nächsten Facharzt, um die weitere Abklärung und Diagnostik dort erfolgen zu lassen.

Oft erwarten Betroffene mit Symptomen wie Schwindel oder Nackenbeschwerden, dass der Arztbesuch eine deutliche Linderung bringt. Für deine Krankheiten sind Ärzte zuständig, für deine Gesundheit bist du selbst zuständig. Außerdem ist der Arzt in erster Linie dafür da, ernsthafte bzw. behandelbare Krankheiten frühzeitig zu erkennen - es ist nicht seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Du Dich wohl fühlst. Deshalb ist der nächste Schritt auch ein ganz wichtiger: Welche anderen Ursachen könnten für die Symptome verantwortlich sein?

Wo macht jemand Dinge, die er eigentlich nicht machen möchte? Wo macht jemand Dinge noch nicht, die er aber gerne erleben möchte? Wo tauchen Gedanken auf, die man versucht wegzuschieben, um sie nicht hochkommen zu lassen? Es gibt oft nicht besonders viele, aber dafür einige zentral wichtigen Punkte im Leben, die man wirklich mal unter die Lupe nehmen sollte. Und dann findet man höchstwahrscheinlich auch hierbei heraus, was mögliche Auslöser der Beschwerden sind.

Wenn Du auch von solchen diffusen Symptomen betroffen bist und Dir bisher kein Arzt helfen konnte, macht es also Sinn, auf der Denkebene nach Auslöser zu suchen. Wie zufrieden bist Du mit Deinem Leben? Magst Du Deine aktuelle Situation? Denn viele Betroffene haben Symptome, die oft deutlich gelindert werden können. Und abschließend steht noch die Frage im Raum: Will Dir Dein Körper mit den Symptomen etwas sagen?

Unser Körper kann ja nicht zu uns sprechen. Unser Körper hat keine eigene Intelligenz, unser Körper will uns nie irgendwas sagen. Viele der Phänomene, die wir mit unserem Körper erleben, entsprechen einer Betriebswärme und sind kein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankungen. Er will uns damit nichts sagen - aber wir Menschen können lernen, die Zeichen unseres Körpers vernünftig zu interpretieren.

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Jedes neue Symptom immer wieder abklären lassen?

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Zuschauerfragen #1 - Schwindel, Panik und Benommenheitsgefühl