Es fällt mir schwer, die Symptome als normal zu akzeptieren..
In diesem Video lernst du, wie du Akzeptanz in dein Leben integrieren kannst. Viele Menschen kämpfen damit, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Aber Akzeptanz ist eine wichtige Eigenschaft, um glücklich zu sein. In diesem Video erfährst du, wie du anfangen kannst, die Dinge zu akzeptieren und damit glücklicher zu werden. Schau es dir an und lerne, wie Akzeptanz in dein Leben integriert werden kann!
Ein Zuschauer schreibt: „Na ja, es ist jetzt etwas schwer zu akzeptieren, dass meine Symptome normal sein sollen - zum Beispiel tagelange Schwäche, Benommenheit und kalte, schwitzige oder warme Hände zu haben. Zumal ich solche Gefühle auch aus der Zeit ohne Panikattacken kenne. Dort aber immer als Zeichen einer sich anbahnenden Erkältung.
Es ist schwer zu akzeptieren, dass es normal sein soll.“ Ich würde euch zuerst empfehlen, dass Ihr an Euren Fragen arbeitet. Denn man kann oft erkennen, dass Menschen problemorientierte Fragen und negative Denkstrukturen haben, was dazu führt, dass es Ihnen schlecht geht und sie verschiedene Symptome erleben.
Wir Menschen lassen oft erst einmal das stehen, was unser Gehirn uns in unser Bewusstsein projiziert. Nach dem Motto: Ich kann das nicht, ich werd das nicht. Ich bin das nicht. Diese problemorientierten Fragen lenken unseren Fokus auch immer wieder auf unsere negativen Gedanken.
Dagegen gibt es aber auch Menschen, die gewohnt sind, lösungsorientierte Fragen zu stellen. Was kann ich verändern, damit es mir besser geht? Was kann ich tun, um mich besser zu fühlen? Was sollte ich unternehmen, um meine Ziele zu erreichen? Diese Art des Denkens ist durch regelmäßiges Training zu erreichen. Es ist nicht, so dass Menschen entweder problemorientiert oder lösungsorientiert sind. Menschen, die häufiger lösungsorientiert denken, haben sich das antrainiert.
Ich selber habe mir mittlerweile auch viele Automatismen antrainiert. Aber du kannst in deinem Training nie so gut werden, dass du dich auf deinem Trainingserfolg vollkommen ausruhen könntest. Auch ich muss daher immer im Training bleiben. Achtet einmal auf folgendes: in dem Kommentar wurde noch keine Frage gestellt, zu der dein Gehirn eine vernünftige Antwort bringen kann. Es wurde entsprechend auch keine Frage gestellt, wo dir ein Therapeut gute Antworten geben kann. Und deshalb brauchen wir mehr lösungsorientierte Fragen. Es ist also wichtig, dass du aktiv an deinen Fragen arbeitest.
Hierzu greifen wir einen Begriff aus dem Kommentar auf, der eine zentrale Rolle spielt: Akzeptanz. Dazu werde ich dir später einige wichtige Aspekte erklären. Und neben dem Thema Akzeptanz möchte ich dir auch etwas über Suggestionen und Affirmationen erzählen.
Zum Thema Akzeptanz: es fällt uns oft schwer, Dinge zu akzeptieren. Das ist ja auch der Kernpunkt, den der Kommentator anspricht. Für seine Situation ist der Veränderung der kritischste Punkt. Unser Gehirn will uns von Veränderung abhalten, denn aus evokativer Sicht haben wir bisher doch prima überlebt. Alles wunderbar. Warum sollten wir etwas verändern?
Unser Gehirn gibt uns Widerstand in Form von Angst und Gegenargumenten, in Form von Szenarien, in Form von Worst Case Gedanken. Und es ist ein kritischer Moment damit anzufangen, sich selber Dinge einzureden, sich quasi objektiv Falsches als richtig darzustellen. Diesen kritischen Punkt dürfen wir verstehen und erkennen lernen, um trotzdem ins Machen zu kommen – damit unser Gehirn in dem Moment nicht mehr unser Denken dominieren kann.
Auch wenn wir verstanden haben, wie wir in unsere automatisierten Gedanken eingreifen können, wird uns unser Gehirn trotzdem Widerstand entgegen bringen, den wir überwinden müssen. Dazu dürfen wir vor allem anfangen, in das eigene Denken einzugreifen, indem wir laut und bewusst mit uns selber sprechen. So können wir lernen, das automatische Denken immer wieder zu unterbrechen.
Der Kopf denkt von Natur aus dramatisch und negativ. Er denkt in Szenarien, was schlimmes passieren könnte. Wenn es nun darum geht, dieses Denken zu verändern, erleben viele Menschen immer wieder das Gleiche: Ich höre und sehe gedanklich noch nicht das, was ich gerne erleben möchte. Was kann ich tun? Welche Therapie? welche Medikamente oder welche Klinik können mir helfen, damit hier oben was anderes kommt? Du musst es selber hier oben anders hinein bringen, selber anders denken, damit du es anders erlebst.
Und dann ein ganz wichtiger weiterer Punkt: Wir glauben an das, was wir am häufigsten gehört haben, nicht an das, was richtig ist. Das heißt, dass Du neue Denkmuster immer wieder bewusst in dein Denken einbauen darfst, quasi in dein Denken mit einprogrammieren musst, damit du mehr und mehr in die Richtung kommst, dass Du neue Automatismen erlebst.
Wir glauben an das, was wir am häufigsten gehört haben. Man nennt dies in der Hirnforschung Neuroplastizität. Und diese Neuroplastizität bedeutet im Prinzip: Unser Gehirn passt sich immer auf die Anforderungen an, die unser Gehirn durch unsere Umwelt erfährt. Wenn ichTaxifahrer werden möchte und fahre viel Taxi, dann werden sich in meinem Gehirn Areale daran anpassen. Orientierungssinn, Fahrweise oder auch der Kommunikationsstil zu Kunden - mit der Zeit werde ich besser in diesen Aspekten werde. Und das können wir auf alles andere in unserem Leben im Prinzip übertragen.
Das heißt, wenn du anfangen möchtest, Dinge besser akzeptieren zu können, wenn du anfangen möchtest, die die Dinge zu glauben, die du dir einredet, brauchen wir diesen quantitativen Mechanismus in unserem Denken. Du wirst nicht glauben, was du dir gerade eingeredet hast, selbst wenn es stimmt. Unser Kopf ist mit keiner universellen Wahrheit verbunden und kann nicht überprüfen, was richtig ist. Unser Kopf glaubt an das, was wir am häufigsten gehört haben.
Jetzt verstehst Du schon mehr über Dein Denken: Du hast hier oben eine Stimme, die im Automatismus zu dir spricht und dir Dinge einredet, die du auf einer negativen emotionalen Ebene verarbeitest. Jetzt sage ich Dir: Fang an, dir selber die Dinge hier oben einzureden, die du hören möchtest, damit du etwas an deinem Gefühl verändern kannst.
Du kannst nicht direkt dein Gefühl verändern, aber die Grundlagen, die die Gefühle erzeugen, kannst du verändern. Dann sagen meine Klienten: Okay, habe ich verstanden, aber ich fühle mich nicht danach, das zu sagen. Sollst du auch nicht! Du sollst es ja sagen, damit du dich mehr danach fühlst. Dann sagt mein Klient: Okay, habe ich verstanden. Aber was ist, wenn es nicht funktioniert? Das ist der eben angesprochene Widerstand unseres Gehirns.
Ihr müsst jetzt anfangen, wirklich mit Euch zu sprechen, da Euer Kopf sonst in die Abwehr geht. Und das ist dieser eine entscheidende Punkt, den wir verstehen und überschreiten dürfen, nämlich dass wir hier oben diejenigen sind, die jetzt neue Strukturen setzen, die neue Inhalte setzen, die unser Gehirn wieder automatisch verarbeitet und über quantitative Mechanismen entsprechend auch neue Datenautobahnen mit der Zeit programmiert.
Die These lautet, dass wir glauben, was wir am häufigsten hören. Es geht nicht darum, dass man sich heute etwas Neues suggeriert, und es sofort glauben würde, sondern darum, dass man sich die neuen Glaubensmuster immer weiter einredet, die man in Zukunft haben möchte.
Das ist eine Frage der Übung. Wir glauben nicht an das, was wir gerade zum Ersten Mal gehört haben oder wir uns selber suggeriert haben. Es geht darum, heute mit dem Training anzufangen, dass ich mir einen Wecker stelle und heute noch fünfmal in die gewünschten Glaubenssätze reingehe.
Es geht darum, dass ich das über die nächsten zehn Tage mache. Und es geht vor allem darum, dass wir verstehen, dass wir erst mal diesen Widerstand überschreiten dürfen, den unser Gehirn uns da immer entgegen bringt. Ich könnte mir als Beispiel folgende Affirmation trainieren: Das nächste mal, wenn ich an einem Kiosk vorbei komme, kaufe ich mir eine Schachtel Zigaretten. Denn mit Zigarette im Mund sehe ich besser aus und jeder der behauptet, das würde schlecht für die Gesundheit sein, muss sich nur mal richtig informieren. Und wenn ich das über einige Tage trainiere, werde ich vermutlich recht schnell wieder rauchen.
Und genau darum geht es: wir sollen verstehen, dass der gewünschte Effekt nicht sofort eintritt. Es geht nicht darum, dass wir heute anfangen, irgendwas zu suggerieren und haben sofort die positive Wirkung. Jemand, der sich irgendwo ein Feld kauft und setzt da Apfelbäume drauf, der wird auch in den ersten Jahren wahrscheinlich keine Äpfel ernten können, weil die erst einmal wachsen müssen.
Er wird auch nicht nach einem Jahr seine Plantage ab brennen, weil noch keine Äpfel gewachsen sind. Das Trainieren unseres Kopfes ist wie das Trainieren unserer Muskeln. Du musst oft und stark genug trainieren, damit deine Muskeln wachsen.
Es geht nicht darum, dass wir mit unseren Denkmustern die bestehende Wahrheit beschreiben, sondern es geht darum, dass wir uns dazu entscheiden, neue Dinge zu formulieren, um eine neue Version einer gewünschter Wahrheit zu erschaffen. Es ist schwer zu akzeptieren, dass Dinge im Moment so sind wie sie uns scheinen. Keine Frage. Jedoch sagt meistens der Grad, wie schwer du Veränderung erlebst, etwas darüber aus, wie lange oder eben wie kurz du im Training bist.
Und wenn du bisher noch nicht ins Training gekommen bist, muss es schwer sein. Wenn ihr eine Treppe hochgeht und habt die erste Stufe geschafft, brauchst du für die nächste Stufe und für die dann folgenden Stufen keine neue Strategie. Wir wenden bei allen Stufen die gleiche Strategie an. Und genau so ist es bei diesem Modell meiner therapeutischen Herangehensweise.
Wenn Du also den Einsteig in die Veränderung Deines Denkens schaffst und Du Dich fragst: Was kommt als nächstes? Dann sage ich: weitermachen. Und mit der Zeit kommen natürlich auch neue Aspekt mit hinzu, weil sich mit Deinem Fortschritt auch weitere Themen in Deinem Leben auftun. Doch die Basisstrategie bleibt die gleich. Und lass uns noch zum Thema Akzeptanz kommen. Wie kann ich lernen, Dinge zu akzeptieren?
Mal ein Beispiel von mir: Ich hab einen ziemlich tiefen Kratzer in mein Auto gemacht. Das hat mich ziemlich geärgert. Es hat mich vor allen Dingen geärgert, weil ich Angst davor habe, dass ich das Auto dann nicht mehr so schön finde.
Und wenn ich jetzt versuchen würde, den dicken Kratzer vorne in der Stoßstange zu akzeptieren, habe ich keine Chance. Wenn ich aber akzeptiere, dass mich das gerade ziemlich ärgert, gehe ich auf die Ebene der emotionalen Bewertung. Ich akzeptiere, dass ich mich ärgere - es war ja auch ein teures Auto und es ist okay, dass ich mich darüber so ärgere.
Das heißt nun in Bezug auf unseren Kommentar: Es geht nicht darum, dass du akzeptierst, dass Deine Symptome normal sind. Es geht eher darum, Dir zu erlauben, dass du es richtig blöd findest, dass jetzt schon wieder die Symptome da sind. Und es ist okay, dass Du Dich darüber aufregst, dass du mit deinen Affirmationen nicht weiterkommst und die Motivation fehlt, daran weiterzuarbeiten.
Und es ist doch okay, dass du dich darüber ärgerst, weil du eigentlich andere Pläne oder andere Ziele hattest. Und hier kommt noch ein kurzer Tip zum Pläne: Pläne schmiedet man. Gute Pläne tauchen nicht einfach auf oder kommen plötzlich. Ein guter Plan entsteht aus einem Prozess heraus und hat viele Verbindungen mit Deinen Wünschen, Ideen und Zielen.
Wenn ein Plan nicht funktioniert, verändern den Plan - aber nicht Dein Ziel. Wenn jemand erlebt, dass er einen wirklich guten Plan hatte, der nicht geklappt hat. Dann war erstens der Plan wahrscheinlich gar nicht so gut, zweitens hat er wahrscheinlich kein passendes Ziel dazu gehabt. Denn ansonsten hätte er ja jetzt Alternativen, wie man auf anderem Wege das Ziel erreichbar machen kann.
If you fail zu Plan your plan to fail. Wenn Du versagst, zu planen, planst Du, zu versagen. Es ist ein oft gut gemeinter Ratschlag: Glaubt nicht alles, was ihr denkt. Funktionieren tut das nicht, weil unser Gehirn alles verarbeitet. Und letztlich glauben wir alles, was wir hier oben im Kopf oft genug mitbekommen.
Manches glaubt man nur eher, weil es gewohnter ist als anderes, was für uns neuer ist. Und auch wenn die neuen Denkmuster und Denkinhalte mit Widerstand einhergehen, geht es darum, am Ball zu bleiben und mit der Zeit das Neue zu Gewohntem zu machen.